Zoé Cornelius
Cornelius ist die Gewinnerin der ausgeschriebenen Wildcard für Nachwuchskünstler:innen. Die mehrteilige Arbeit besteht aus versenkten Fotografien, die in den zahlreichen Brunnen Vicosopranos platziert wurden. Sie erzählen die Geschichte der fiktiven Bergeller Abenteurerin Sina und laden die Besucher:innen ein, den Ort entlang seiner Brunnen zu erkunden. Beim ehemaligen Waschbrunnen, der bis vor wenigen Jahrzehnten noch von den Dorfbewohner:innen genutzt wurde, werden die Fotografien durch eine Soundinstallation ergänzt.
Zum Ausstellungsort
Die vielen Brunnen prägen das Dorfbild von Vicosoprano. Der grosse Waschbrunnen im Dorfzentrum erfüllte bis in die 1960erJahre noch seinen ursprünglichen Zweck: Im Frühling und Herbst erledigten die Dorfrauen dort die grosse Wäsche, vor allem wurden Tischdecken und Leintücher gewaschen. Der Brunnen war dann auch sozialer Trefpunkt, wobei zum Plaudern – dem Ausdruck «Waschweiber» zum Trotz – nicht viel Zeit blieb. Mit der Verbreitung der elektrisch betriebenen Waschmaschine wurde die Wascharbeit in die eigenen vier Wände verlegt.
Zoé Cornelius, Sina, 2022, 11 Fotografien auf Metall, verschiedene Grössen
Zoé Cornelius, Ver d’oreille, 2022, Soundinstallation