Biennale Bregaglia 2022
Künstler:innen

Christian Hörler

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Hörler nähert sich dem Bergell über das Handwerk an. Der Künstler lenkt den Blick der Betrachter:innen auf das Trockenmauern, eine althergebrachte Technik, die im Tal noch immer präsent ist, unserer Aufmerksamkeit aber leicht entgeht. Sein ortsspezifisches Werk ist ein Quader, den Hörler ohne den Einsatz von Mörtel aus Steinen gemauert hat. Der Quader besteht aus in der Umgebung gefundenen Steinen und ist am Ende zweier parallel verlaufender Trockensteinmauern platziert. Der Titel der Arbeit verweist einerseits auf die Tätigkeit des Mauerns und andererseits auf die im Bergell allgegenwärtige Erosion.

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Die doppelte Trockenmauer bei Fràscian wurde ursprün­glich als Viehtriebsgasse gebaut. Sie ist über 200 Meter lang und verläuft durch Weideland und eine Waldpartie. Ausgangspunkt der Gasse ist ein auf einer Wiese freistehendes Stallgebäude, das heute keine Tiere mehr beherbergt, sondern zur Aufbewahrung von land­wirtschaftlichen Maschinen gebraucht wird. Im Laufe der Zeit wurde das sorgfältig gebaute Mauerwerk an einigen Stellen durch Bäume, Büsche oder Hoch­wasser beschädigt.

Christian Hörler, Lichtmass Richtung Meer, 2022, Granit, Gneis, 80 x 200 x 200 cm

Der Künstler dankt: Andrea Giovanoli, Marcello Negrini, Angela Kuratli, Beatrice Dörig, Julia Lütolf

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