Navratil hat aus medizinischen und wissenschaftlichen Sachfilmen Ausschnitte gezogen, in denen die Oberflächen pflanzlicher, tierischer und menschlicher Lebewesen berührt, gestupst und gepikst werden, ergänzt durch Aufnahmen von sich entfaltenden Blüten und Trieben. Einerseits verdinglichen die Sequenzen die Natur, zugleich aber feiert Navratils filmische Komposition die Lebendigkeit, den Rhythmus, Berührungen und Empfindungen. Das Werk wird in einem Container am Dorfrand gezeigt, der zur Lagerung landwirtschaftlicher Maschinen dient.
Zum Ausstellungsort Die Container an der Via Calüra wurden in den 1960er Jahren «wild» auf Gemeindeboden aufgestellt. In jener Zeit stieg die Nachfrage nach Parkgaragen stark an. Auch heute sind Parkmöglichkeiten im Dorfzentrum rar. Die Container garagen werden gegenwärtig mehrheitlich als Lagerräume genutzt. In den Wintermonaten werden hier zum Beispiel landwirtschaftliche Maschinen untergestellt. In der Containerzeile befindet sich aber auch eine Kühltruhe für Tierkadaver.
Alexandra Navratil, The Fluttering Being, 2022, HD-Video, Farbe/Ton, 5’ 20’’, Klangkomposition von Natalia Dominguez Rangel